Inhalt und Konzept
Die Besucher*innen des Museums betreten den Saal, der dem Thema „Dekor“ gewidmet ist. In der Mitte steht eine Blackbox mit einer Ausstellung: Sechs weiße Porzellanvasen auf einem schwarzen Podest.
Sanfte Musik begleitet das Video-Mapping, das auf den Vasen die Geschichte der Porzellanmalerei zeigt:
In der Epoche des Historismus erscheinen verspielte, romantische Motive, ermöglicht durch den Stahldruck mit feinen Konturen in dunklen Farben. Danach verstummt die Musik und maschinelle Geräusche signalisieren den Beginn der industriellen Fertigung. Schwarz-Weiß-Muster auf den Vasen reflektieren die Seriation.
Nach dem Ersten Weltkrieg führte Fürstenberg den Buntdruck ein, der geometrisch-abstrahierte Dekore ermöglichte. Gemurmel und Applaus füllen den Raum, und ein virtueller Vorhang öffnet den Blick auf das 18. Jahrhundert: Landschaften, Häuser und Menschen erscheinen. Ein abschließender Applaus beendet das Kapitel. Es folgt die Romantik und der stilistische Wechsel zu entsprechenden Naturdarstellungen
Technische Umsetzung
Für die mediale Inszenierung der Vasen im Museum Fürstenberg wird die fortschrittliche Technik des Projection Mappings eingesetzt. Bei dieser Methode werden animierte Filme mittels Beamer auf dreidimensionale Objekte projiziert, wobei die Projektion so genau erfolgt, dass die Objekte zu leuchten scheinen. Dieser Effekt erfordert eine präzise Kalibrierung, bei der das Beamerbild exakt auf die 3D-Objekte abgestimmt wird.
Projection Mappings, die fest installiert sind, bringen normalerweise einen hohen Wartungsaufwand mit sich. Jede Verschiebung des Beamers oder des Objekts erfordern eine Neukalibrierung durch Fachpersonal. Um diese Herausforderungen zu umgehen, hat unser Team von GROSSE8 ein innovatives System entwickelt, das das Projection Mapping automatisch und innerhalb weniger Sekunden neu justiert.
Wie erreicht dieses System eine solche Effizienz? Beim Start der zugehörigen Software wird ein spezielles Schwarz-Weiß-Muster auf das Objekt, hier die Vasen und das Podest, projiziert. Integrierte Lichtsensoren in den Objekten erfassen die Helligkeitswerte, die dann in Pixel-Koordinaten übersetzt werden. Mit diesen Daten ermittelt ein Algorithmus die erforderliche Anpassung der Projektionsverzerrung, sodass die Projektion täglich präzise und fehlerfrei erscheint, unabhängig von Bewegungen des Beamers oder des Podests.